Rost entfernen am Auto: Anleitung, Hausmittel & Co. – hilfreiche Tipps

Sie haben kleine Bläschen, Risse oder sogar Löcher auf dem Lack Ihres Fahrzeugs entdeckt? Dann wird es höchste Zeit zu handeln. Denn bereits kleinste offene Stellen am Autolack können schnell zum Verhängnis werden – und zwar sobald sich Rost bildet. Erfahren Sie im Folgenden, wie Sie Rostbefall ganz einfach selbst entfernen und teure Folgeschäden umgehen können.

Wie entsteht Rost am Auto?

Wenn Blech, aus Eisen oder Stahl, mit Wasser und fremden Metallteilchen, Steinchen oder Streusalz in Berührung kommt, rostet es. Auto-Karosserien bestehen heutzutage immer noch größtenteils aus Stahl, der jedoch durch einen speziellen Primer – einer sogenannten Verzinkung – vor Rost geschützt ist. Hat diese Grundierung aber eine Macke, kann sich Flugrost schnell festsetzen. Wird der Rost nicht sofort entfernt, kann sich der Korrosionsprozess nahezu beschleunigen, was nicht selten zu teuren Folgeschäden führt.

Rost erkennen – das sind die Unterschiede

Grundsätzlich wird zwischen drei verschiedenen Rostarten unterschieden. Ist nur ein kleiner Bereich an der Oberfläche der Karosserie betroffen, handelt es sich um leichten Flugrost, der einfach und schonend wegpoliert werden kann. Hartnäckiger Rost hingegen hat nicht nur die Lackierung, sondern auch das Blech am Auto angegriffen. Diese Art von Rost lässt sich nicht mehr so problemlos wegpolieren. Bei starkem Autorost bilden sich sichtbare rostige Löcher oder Blasen, die abblättern.

Rost von der Karosserie entfernen – so funktioniert’s

Je nach Rostart unterscheiden sich die Hilfsmittel und die Herangehensweise zur Entfernung von Autorost. Wir erklären Ihnen, was Sie dafür benötigen und wie Sie schnell und einfach den Rost beseitigen können.

Leichten Flugrost entfernen

Flugrost gilt als erste Phase des Rostprozesses. Durch das Eindringen von fremden Metallteilchen, Steinchen oder Streusalz findet eine Oxidation statt, die durch Feuchtigkeit beginnt zu rosten. Meist handelt es sich hierbei um kleine braune Rostflecken, die zum Beispiel an den Radkästen zu finden sind. Wir verraten Ihnen, wie Sie im Handumdrehen den Flugrost entfernen und den Rostprozess verhindern können.

Dafür wird folgendes Equipment benötigt:

• Mikrofasertuch
• Autopolitur

Anleitung zur Entfernung von leichtem Flugrost:

1. Im ersten Schritt reinigen Sie die vom Rost befallene Stelle am Auto.
2. Entfernen Sie als Nächstes die Rostpartikel in kreisenden Bewegungen und leichtem Druck mit einem sauberen Tuch sowie etwas Politur.

Hartnäckigen Rost entfernen

Grober Rost lässt sich nicht mehr so einfach wegpolieren, da in diesem Fall nicht nur die Lackierung, sondern auch das Autoblech beschädigt ist. Erfahren Sie im Folgenden, wie Sie trotz alldem den widerspenstigen Rost entfernen können.

Dafür wird folgendes Equipment benötigt:

• Schleifpapier (grobe Körnung) – optional: Rostradierer
• Grundierung
• Autolack
• Silikonentferner
• Rostschutz

Anleitung zur Entfernung von hartnäckigem Rost:

1. Zunächst müssen Sie die tieferen Roststellen mit dem Schleifpapier abschleifen. 
2. Mithilfe eines Silikonentferners reinigen Sie dann die behandelten Stellen, bis das Blech am Auto sichtbar ist.
3. Anschließend bringen Sie eine dünne Schicht der Grundierung auf und lassen diese gut trocknen. Wiederholen Sie diesen Vorgang, indem Sie zwei bis drei weitere Grundierungsschichten auftragen.
4. Im letzten Schritt versiegeln Sie die betroffene Stelle mit einem speziellen Rostschutz.

Starken Rostbefall entfernen

Rostige Löcher, Unebenheiten oder Blasen – das sind alles Anzeichen für einen auffällig starken Rostschaden. Bei tief sitzendem Rost reicht daher ein einfaches Abschleifen und Lackieren nicht mehr aus. Abhilfe schafft hierbei nur noch das Verspachteln. Wir verraten Ihnen, wie Sie besonders starken Rostbefall entfernen können.

Dafür wird folgendes Equipment benötigt:

• Schleifpapier
• Grundierung
• Auto-Lackspray
• Spachtelmasse
• Rostschutz

Anleitung zur Entfernung von starkem Rostbefall:

1. Als Erstes schleifen Sie die Roststelle am Fahrzeug sorgfältig ab.
2. Im Anschluss tragen Sie die Grundierung auf die abgeschliffene Stelle auf.
3. Die durch den Rost entstandenen Risse oder Löcher füllen Sie mit der Spachtelmasse auf und glätten diese erneut mit dem Schleifpapier.
4. Anschließend grundieren Sie die behandelten Stellen.
5. Zu guter Letzt wird das Lackspray und der Rostschutz aufgetragen. An nicht sichtbaren Stellen können Sie auch Klarlack statt Auto-Lackspray verwenden.

Das sind äußerst gefährdete Roststellen an der Karosserie

Besonders gefährdet sind meist die Stellen am Auto, die nicht sofort sichtbar sind. Dies kann zum Beispiel die Innenseite der Motorhaube sein. Aber auch die inneren Radkästen oder die Verkleidung rund um die Front- und Heckscheibe rosten sehr häufig. Ebenso die Innenseite der Heckklappe, die Innenseite des Tankdeckels und der untere Teil der Zierleisten sind enorm anfällig für Rost.

6 Hausmittel zur Bekämpfung von Rost am Auto

Viele Hobby-Bastler schwören auf die allbekannten Hausmittel zur Reinigung und Pflege des Autos. Wir haben für Sie die gängigsten Alltagshelfer zur Beseitigung von Autorost zusammengestellt:

• Cola
• Zitronensäure
• Öl
• Essig
• Natron
• Backpulver

Da all die genannten Hausmittelchen Säure enthalten, kommt es bei der Verwendung immer auf das richtige Mischverhältnis an, denn der Säuregehalt variiert von Produkt zu Produkt. Auch die Einwirkzeiten unterschieden sich je nach Hausmittel. Daher kann es bei falscher Anwendung zu weiteren Schäden kommen. 

Aus diesem Grund empfehlen wir bei der Entfernung von Rostflecken am Auto den Einsatz von speziellen Rostentfernern aus dem Fachhandel. Damit können Sie die Flächen am Fahrzeug gründlich und ohne Bedenken von Rost entfernen. Bei großflächigem Rostbefall sollten Sie in jedem Fall eine Fachwerkstatt aufsuchen. Sind die durch den Rost entstandenen Löcher nämlich zu groß – insbesondere an tragenden Bauteilen – muss das betroffene Teil ausgetauscht oder verschweißt werden.

Rost am Auto vorbeugen – 5 nützliche Tipps

Wir verraten Ihnen 5 hilfreiche Tipps zur Vorbeugung von Rost am Fahrzeug.

Regelmäßige Autowäsche

Eine Pkw-Wäsche inklusive einer Unterbodenreinigung sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Dies ist besonders hilfreich, um Rostschäden an schwer zugänglichen Stellen vorzubeugen.

Saisonale Autopflege

Autorost ist an den meisten Fahrzeugen unvermeidbar, dennoch können Sie den Prozess mit einer guten Pkw-Pflege hinauszögern. Dies könnte zum Beispiel eine halbjährliche Wachsbehandlung sein, damit der Wagen im Winter vor Streusalz und Split geschützt ist. Im Frühjahr wird diese Wachsschicht dann erneuert und aufgefrischt.

Kleinere Schäden sofort ausbessern

Fahrzeugschäden wie kleine Kratzer, Beulen oder Steinschläge sollten schnellstmöglich ausgebessert werden. An diesen Stellen ist größtenteils der Lack abgeplatzt, wodurch sie besonders rostanfällig sind.

Im Trockenen parken

Parken Sie den Pkw bestenfalls in einer geschlossenen Garage, um Rostschäden zu vermeiden. Dadurch ist der Wagen vor Regen sowie Schnee geschützt und die Gefahr von Rostschäden kann deutlich verringert werden.

Dreck sofort vom Auto entfernen

Besonders Laub, Pollen und anderer Schmutz können beispielsweise den Ablauf der Windschutzscheibe verstopfen, wodurch sich das Regenwasser oder andere Flüssigkeiten ansammeln und Rost verursachen. Daher empfiehlt es sich, gerade zur Herbst- und Winterzeit, Blätter und andere Verschmutzungen schnellstmöglich vom Fahrzeug zu entfernen.

So umgehen Sie Rostbefall an Ihrem Leasingfahrzeug

Rost am Auto ist nicht nur unschön, sondern kann ebenso mit der Zeit sicherheitsrelevante Bauteile schädigen. Auch bei der Leasingrückgabe kann der eventuell entstandene Rost während der Leasingdauer Nachzahlungen verursachen. Inspizieren Sie daher regelmäßig Ihr Fahrzeug – besonders an den gefährdeten Stellen der Karosserie – und lassen Sie umgehend den Rostbefall entfernen.